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Bis zum ersten Weltkrieg 1914/18 bestand im Amt Rahden nur die Schützengilde Rahden, und zwar bereits seit 1844. Nach dem Krieg wurden in fast allen Gemeinden Schützenvereine ins Leben gerufen. Bereits 1925 wurde in Varlheide ein Schützenverein gegründet. Es dauerte noch weitere vier Jahre, bis im Sommer 1929 Hermann Schlüter, Varl 67, Heinrich Klingsieck, Varl 172, und der Gastwirt F. A. Wagenfeld, Varl 71, zum 20. Juli 1929 in dessen Gaststätte eine Gründungsversammlung einberiefen.
Daneben wurden von dem provisorischen Verein Schritte unternommen, um die Schützenvereine von Varl und Varlheide unter einen Hut zu bringen. Durch F. A. Wagenfeld wurde dem Schützenverein Varlheide vorgeschlagen, die Inschrift in der bereits angeschafften Schützenfahne folgendermaßen zu ändern: „Schützenverein Varl – gegründet von der Ortsgruppe Varlheide“
Sollte Varlheide auf diesen Vorschlag eingehen, würde in Varl von der Gründung eines zweiten Schützenvereines Abstand genommen werden. Auf der sofort einberufenen außerordentlichen Generalversammlung des Schützenvereins Varlheide wurde dieser Antrag abgelehnt. Der Schützenverein betonte, dass durch die Ablehnung des Antrages die kameradschaftlichen Beziehungen zueinander in keiner Weise beeinträchtigt werden müssten. Man werde stets bemüht sein, die guten Beziehungen zu Varl zu fördern. Und diese guten Beziehungen halten nun inzwischen 75 Jahre.
Am 24. August fand dann die erste Generalversammlung bei F. A. Wagenfeld statt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Verein bereits 70 Mitglieder. Der Verein wurde in zwei Abteilungen (1. und 2. Kompanie) unterteilt und unter der Bezeichnung „Schützengilde Varl“ aus der Taufe gehoben.
Erster Vereinsvorsitzender und Major wurde August Steinkamp, Varl 3. Der Vereinsbeitrag für das Jahr 1929 wurde auf 2,- Reichsmark festgelegt. Das Vereinslokal ist bis zum heutigen Tag beim Wirt F. A. Wagenfeld geblieben.
Am 6. September 1929 wurde die erste Vereinssatzung genehmigt. Darin heißt es unter anderem:
„Der Zweck der Gilde ist,
1. unbescholtene, deutsche Männer, die gewillt sind, die heranwachsende Jugend im einfachen Gebrauch der Waffe und im Schießen zu unterrichten, zusammenzuschließen;
2. den Mitgliedern Gelegenheit zu bieten, patriotische Feste zu feiern;
3. das gesellige Leben unter den Mitgliedern sowie deren Familien zu fördern.“
Im September desselben Jahres wurden dann der Spielmannszug und die „Alte Garde“ gegründet. Nähere Ausführungen hierzu in den entsprechenden Gruppen-Beiträgen.
Das erste Schützenfest wurde dem Vereinswirt F. A. Wagenfeld übertragen.
Der Wirt musste 3 Zelte und 2 Buden stellen und 200,- RM in die Vereinskasse zahlen. Für die Anfuhr der Zelte war der Verein zuständig.
Am 4. Mai 1930 trat der Verein zum ersten mal an die Öffentlichkeit. Nach einem Ausmarsch wurde geschossen und exerziert. Ein zweiter Ausmarsch fand am 18. Mai statt.
Am Samstag dem 24. Mai 1930 erscholl um 5.00 Uhr in Varl der Weckruf durch Feldwebel Schlüter.
Um 7.00 Uhr war das Bataillon am Festplatz zum 1. Adlerschießen angetreten. Gegen 11.00 Uhr brachte der Major August Steinkamp den Adler zur Strecke. Nach der Proklamation des 1. Schützenkönigs ging es in einem Festzug durch Varl zur Königsresidenz. Abends fand der Zapfenstreich mit einem Feuerwerk statt. Das Bataillon wurde gegen 1.00 Uhr entlassen.
Am Sonntag auf dem Stiftungsfest regnete es in Strömen, so dass sich die Königin nach dem Abholen umziehen musste. Von einem Durchmarsch durch Varl mit den geladenen Vereinen wurde Abstand genommen. Die Vereine Varlheide, Hollwede, Wehdem, Oppendorf, Kleinendorf, Oppenwehe, Tielge und Sielhorst waren mit über 460 Schützen angetreten; Varlheide selbst mit 167.
Im Jahr 1931 fand das Königsschießen auf dem neuen und genehmigten Scheibenstand bei F.A. Wagenfeld statt.
Auf der Generalversammlung im Januar 1932 wurde festgelegt, aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage kein Schützenfest abzuhalten. Der Beitrag wurde von 4,- auf 3,- RM gesenkt.
Auf einer zweiten Generalversammlung am 8. Mai 1932 wurde beschlossen, am 3. Juni einen Zapfenstreich und am 4. und 5. Juni das eigentliche Schützenfest zu feiern. Diese kuriose Kehrtwendung macht deutlich, dass man auch schon damals in wirtschaftlich schlechten Zeiten nicht auf ein Schützenfest verzichten konnte oder wollte! In diesem Jahr kämpfte die Jugend übrigens erstmals um die Jungschützenwürde.
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Auf dem Schützenfest am 21. Mai 1933 wurde dem ersten Varler Schützkönig im Dritten Reich, Heinrich Griepenstroh, Varl 5, vom Ortsgruppenleiter Köchling aus Rahden eine Hitlerplakette überreicht. Beim Abholen des Königs marschierte die SA voran. Da sich einige Schützenbrüder über „diese beiden Neuerungen aufgehalten hatten“ (Originaltext Chronik), schickte Herr Köchling einen Mahnbrief an die Schützengilde, der auf der nächsten Generalversammlung verlesen werden musste.
Auf dem Schützenfest im Jahr 1934 fand die Weihe der ersten Vereinsfahne statt. Dazu hatten sich am Sonntag, dem 27. Mai insgesamt 17 Vereine eingefunden.
Dies waren Varlheide, Sielhorst, Kleinendorf, Tonnenheide, Espelkamp, Rahden, Pr. Ströhen, Oppendorf, Wehdem, Oppenwehe, Tielge, Vehlage, Hollwede, Wagenfeld-Bokel, Wagenfeld-Förlingen, Wagenfeld-Hasslingen und Wagenfeld-Neustadt.
8 Ehrendamen trugen die verhüllte Fahne. Die Weihe fand auf der Wiese von Bremer, Varl 2, statt. Frieda Steinkamp, Varl 3, sprach den Prolog, Lehrer Vahle vollzog den Weiheakt. Unter präsentiertem Gewehr wurde die Fahne enthüllt. 3 Böllerschüsse verkündeten, dass nunmehr die Schützengilde Varl ihre Fahne hat. Erster Fahnenträger wurde August Döpke, Varl 139. Die Fahne ist heute noch erhalten.
Wortlaut in der Zeitungsanzeige zur Ankündigung des Schützenfestes:
„Der Vereinswirt hat es sich zur Aufgabe gemacht, in Speisen und Getränken jeden zufrieden zustellen.“
Das Schützenfest 1937 fand erstmals beim Gastwirt Hanau statt, da dieser bisher dem Verein nicht beigetreten war. Die Festvergabe erfolgte jetzt abwechselnd zwischen F.A. Wagenfeld und Hanau, wobei die Jubiläumsfeiern weiter beim Vereinswirt stattfanden.
In diesem Jahr stiftete der Schützenkönig des Jahres 1937/38, Wilhelm Sander, Varl 34, ein Buch für die Vereinschronik. Schriftführer Karl Griepenstroh, Varl 215, wurde vom Major beauftragt, alle Feste und deren Verlauf von der Gründung an niederzuschreiben.
Das letzte Schützenfest vor dem Krieg fand an den beiden Pfingsttagen, am 28. und 29. Mai 1939 beim Vereinswirt statt. Gastvereine waren Sielhorst, Kleinendorf und Varlheide.
Mit dem neuen Schützenkönig und Major der Alten Garde August Röhe aus Rahden wohnte erstmals ein Varler König im „Ausland“.
Mit Datum vom 06.07.1940 erfolgte eine Satzungsänderung auf Veranlassung der NSRL (Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen). Neben der Änderung einiger Ausdrücke (Einführung „Führerprinzip“) wurde die Satzung wie folgt ergänzt:
§ 4.6: Mitglieder können nicht Personen sein, die nicht deutschen oder artverwandten Blutes oder solchen gleichgestellt sind.
Von 1940-1949 wurden keine neuen Majestäten ermittelt. Bis 1944 fanden noch einmal jährlich Generalversammlungen statt. Weitere Vereinstätigkeiten gab es in den Jahren 1940-1947 nicht.
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Am 11. Dezember 1948 fand die erste Generalversammlung nach dem Krieg statt. Der ursprüngliche Beschluss, kein Schützenfest vor der Rückkehr des letzten Kriegsgefangenen zu feiern, wurde wieder fallen gelassen. Trotzdem wurde auch in diesem Jahr noch kein Schützenfest gefeiert. Da keine Gewehre und keine Munition, auch weder Schnaps noch Bier vorhanden waren, wurde August Röhe, Schützenkönig des Jahres 1938/39, gebeten, noch ein weiteres Jahr zu regieren.
Das erste Schützenfest nach Kriegsende wurde dann Pfingsten 1949 veranstaltet. Festwirt war Heinrich Hanau. Das Fest musste allerdings ohne Königin gefeiert werden, da Lina Röhe im Jahre 1942 verstorben war. Schnaps (Eigenheimer) wurde zum Fest mitgebracht.
Zum Königsschießen auf dem Schützenfest 1950 wurde am Samstag um 6 Uhr der König August Röhe aus Rahden mit dem Bus abgeholt. Das Adlerschießen wurde mit „Luftbüchsen“ (Originaltext Chronik) durchgeführt. Als Schützenkönig konnte Hermann Buschmann, Varl 22, proklamiert werden, der zuvor bereits in Varlheide die Königswürde errungen hatte.
Im Jahre 1952 erfolgte der Beitritt in die Interessenvertretung der Schützenvereine des Kreises Lübbecke, der Beitritt zum Westfälischen Schützenbund wurde aber abgelehnt. Das vereinsinterne Bedingungsschießen wurde erstmals ab Dezember 1952 wieder eingeführt. Auf Anregung von Lehrer Paul Krause (gleichzeitig auch Hauptmann der 1. Kompanie und stellvertretender Vorsitzender der Schützengilde) sollen in Zukunft die Varler Kinder am Samstagnachmittag zum Schützenfest eingeladen werden und mitfeiern.
Am 17. Januar 1953 fand das erste Winterfest in der Gaststätte Hanau statt.
Auf dem Schützenfest desselben Jahres errang Vereinswirt Fritz Wagenfeld, Varl 71, die Königswürde. Erstmals wurde der Schützenkönig beim Adlerschießen mit einem Kleinkalibergewehr ermittelt.
Am 12. und 13. Mai 1954 wurde das 25-jährige Bestehen beim Vereinswirt F. A. Wagenfeld gefeiert. Die Vereine Varlheide, Hollwede, Oppenwehe, Tielge, Sielhorst, Kleinendorf, Oppendorf und Rahden nahmen daran teil. Jubiläumsschützenkönig wurde Wilhelm Steinkamp, Varl 23.
Wie aus der handschriftlichen Chronik hervorgeht, konnte in den vorangegangenen 25 Jahren kein Schützenfest ohne Regen gefeiert werden. Auch eine Besonderheit, die zum einen erwähnenswert ist, zum anderen aber die gute Stimmung auf den Varler Schützenfesten nicht getrübt haben soll!
Die Generalversammlung im Jahre 1955 brachte eine wichtige Personalveränderung: Wilhelm Wehbrink, Varl 94, wurde zum Vorsitzenden gewählt und August Steinkamp nach 26 Jahren Leitung der Schützengilde zum Ehrenoberst ernannt.
Ab 1956 musste laut polizeilicher Verordnung der Bezirksregierung Detmold ein Kugelfangkasten vorhanden sein. Ein neuer Adlerstand wurde gebaut und in „Lampen Busch“ errichtet (heute: Eichenwald auf dem Grundstück Heitmann, Leverner Str. 24).
Im Jahr 1958 wurde der zwei Jahre zuvor errichtete Adlerstand auf den Hof Steinkamp 3 verlegt. Aufgrund der vielen Regentage während des Schützenfestes in den zurückliegenden Jahren waren alle Schützen froh, endlich beim Schießen ein „Dach über’m Kopf“ zu haben.
1959 erfolgte die Gründung des heutigen Kanonenzuges von Willi Schütte, Varl 276, August Hodde, Varl 103, Hermann Griepenstroh, Varl 179, Georg Ziegenhagen, Varl 126, und Heinrich Schlüter, Varl 274. Diese Abteilung hatte damals in erster Linie den Sanitätsdienst zu erfüllen, gemäß dem Motto: „Spritzen geht vor Böllern!“. Weitere Ausführungen im Beitrag des Kanonenzuges.
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Auf der Generalversammlung am 19. Dezember 1963 wurde beschlossen, eine Jungschützenkompanie aufzustellen. Günter Beeke, Varl 270, wurde beauftragt, diesen Beschluss in die Tat umzusetzen. Weitere Ausführungen im Beitrag der Jungschützen.
Im Jahre 1964 wurde der Schießstand beim Vereinswirt renoviert. Das Material stellte der Wirt F. A. Wagenfeld, die Ausführung der Arbeiten oblag dem Verein.
Ab 1965 wurde das Schützenfest erstmals durch Wilhelm Schwettmann und Alfred Opitz in einer Gemeinschaftsproduktion verfilmt. Für den besten Schützen des Bedingungsschießens stiftete Alfred Opitz einen Wanderpokal.
Auf der Generalversammlung 1967 wurde die Drittelwahl des Vorstandes eingeführt. Dem Vorstand gehörten mittlerweile 32 Mitglieder an. Erstmals trat die Kapelle „Ziegenhagen“ (Vorläufer der heutigen Heimatkapelle Rahden) auf dem Varler Schützenfest beim Zapfenstreich auf. Bei den Märschen der Schützengilde hatte sie bereits schon seit Jahren mitgewirkt.
Aus Anlass des 40-jährigen Bestehens von Schützengilde und Spielmannszug wurde am Sonntag, dem 04. Mai 1969 bei Hanau ein Spielmannszugtreffen veranstaltet, zu dem alle Spielmannszüge des Amtes Rahden sowie die Musikzüge aus Espelkamp eingeladen worden waren.
1970 wurde erstmals ein Kinder-Schützenfest mit Wettbewerben, Belustigungen usw. durchgeführt. Hauptorganisator war Georg Ziegenhagen, der dieses Amt auch lange Jahre danach mit weiteren Helfern ausübte. Uwe Sander und Gabriele Kellenberg erhielten als erstes Paar die Königswürde bei den Kindern.
Anfang der 70er Jahre wurden wichtige und zukunftsweisende Fixpunkte für die weitere Entwicklung des Varler Schützenwesens gesetzt.
Die Schießgruppe unter der Leitung von Erwin Pahl suchte schon seit längerem nach einer räumlichen Verbesserung der Übungs- und Wettkampfmöglichkeiten und schlug vor, auf dem Gelände der Varler Grundschule eine neue Schießhalle zu bauen. Rechtzeitig vor der Durchführung der Kommunalen Neugliederung wurde diese Chance genutzt und in Abstimmung mit den weiteren Trägern dieses Bauvorhabens, dem Schützenverein Varlheide und der Kameradschaft ehemaliger Soldaten Varl, sowie der Unterstützung des örtlichen Gemeinderates unter dem Vorsitz von Bürgermeister Rüter ein entsprechender Antrag eingebracht. Nach Vorlage der Genehmigung konnte dann mit großem, ehrenamtlichen Engagement und ungezählten freiwilligen Arbeitseinsätzen vieler Schützenbrüder im Jahre 1972 die neue Varler Schießhalle mit 4 KK-Schießbahnen und einem Schießautomaten eingeweiht werden.
Nachdem die Stadt Rahden auf die Fahrzeug- und Maschinenhalle des Bauhofes (ehem. Teil der Schießhalle) verzichtet hatte, wurden in den folgenden Jahren noch weitere acht Luftgewehrstände eingerichtet. Da auch der Spielmannszug seine Übungsabende in die Schießhalle verlegte und im Laufe der Jahre auch diverse andere Veranstaltungen hier durchgeführt wurden, bekam dieses Gebäude schon eine zentrale Bedeutung für die unterschiedlichen Aktivitäten der Schützengilde. Besonders für die Aktivgruppen mit ihrer unabdingbaren Jugendförderung war der Bau der Varler Schießhalle von unabschätzbaren Wert!
Die Generalversammlung am 09.12.1972 brachte wichtige Personalveränderungen im Vorstand und Sachentscheidungen bezüglich der Vergabemodalitäten der Schützenfeste an die auszurichtenden Festwirte.
Der bisherige Vorsitzende und Major der Schützengilde, Willi Wehebrink, Varl 94, hatte sein Amt zur Verfügung gestellt. Zu seinem Nachfolger wurde Erwin Pahl, Varl 321, gewählt. Daneben wurden mehrere bedeutende Vorstandsposten neu besetzt.
Breiten Raum nahm die Diskussion über die Durchführung und Organisation der künftigen Schützenfeste ein. Die finanzielle Situation hatte sich in den vergangenen Jahren drastisch verschlechtert. In diesem Zusammenhang wurden vor allem die Organisation der Schützenfeste und die hiermit verbundenen Vergaberegelungen mit den entsprechenden Festwirten geändert. Man beschloss, ab 1973 die Schützenfeste jährlich auszuschreiben. Desweiteren sprach man sich dafür aus, nach dem Schützenfest eine Halbjahresversammlung durchzuführen, auf der insbesondere eine konstruktive „Manöverkritik“ des vergangenen Schützenfestes durchgeführt und die Modalitäten der Ausschreibung für das nächste Fest beschlossen werden sollten. Den Zuschlag für das erste ausgeschriebene Schützenfest im Jahre 1973 erhielt dann die Gaststätte „Goldener Hecht“.
Auf dem Hollweder Schützenfest Anfang Juli 1973 regierte Ewald Stevener aus Twiehausen als Schützenkönig. Diese Tatsache war auch für die Varler von besonderer Bedeutung, fungierte doch Ewald Stevener schon seit langem als Flötist im Varler Spielmannszug. Aufgrund dieser guten Beziehungen wurde die gesamte Schützengilde zum Hollweder Sommerfest eingeladen, was sich dann später zu einem regelmäßigen gegenseitigen Freundschaftsbesuch auf den jeweiligen Schützenfesten ausweitete. Eine Duplizität dieses Ereignisses: Genau zwanzig Jahre zuvor war der Vater von Ewald Stevener Hollweder Schützenkönig, was zum Anlass der bis heute 50-jährigen Partnerschaft des Varler Spielmannszuges mit dem Hollweder Schützenverein genommen worden war.
Ab 1974 wurde der Winterball mit dem Kaffeetrinken der „Alten Garde“ eingeleitet und vom Spielmannszug Varl und später auch Sielhorst musikalisch umrahmt.
Auf der Generalversammlung 1977 wurde der künftige feste Termin für das jährlich stattfindende Schützenfest in Varl auf den Sonntag vor Pfingsten festgelegt.
Die Kinderkönige wurden 1978 erstmals in einem Luftgewehr-Wettkampf ermittelt. Die Zuganlage für dieses Schießen wurde im alten Fahrradstand der Varler Grundschule aufgebaut.
Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens wurde 1979 an 4 Tagen Schützenfest gefeiert. Am Himmelfahrtstag spielten 17 Spielmanns- und Musikzüge, unter ihnen die „Birkländer Musikanten“ aus Oberbayern, im Festzelt auf. Die Birkländer Musikanten umrahmten auch die übrigen Schützenfesttage musikalisch.
Am Sonntag fand auf dem Sportplatz die Weihe der neuen Vereinsfahne statt. Etwa 700 Schützen (14 Vereine aus dem Stadtgebiet sowie den angrenzenden Nachbargemeinden Espelkamp-Alt, Oppenwehe, Oppendorf und Hollwede) waren mit Spielmannszügen und Majestäten zu dieser Veranstaltung auf dem Varler Sportplatz angetreten. Anschließend marschierten alle Bataillone zum Festplatz.
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Jubiläumsschützenkönige wurden Udo und Margret Pahl aus Pr. Ströhen bei den Altschützen, Raimund Rüter und Inge Rosenbohm bei den Jungschützen und Uwe Schomäker und Ulrike Meier bei den Kindern. Ein Novum in der Vereinsgeschichte: Der Jungschützenkönig war der ältere der beiden Könige.
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Am 28. März 1981 wurde erstmals der Pokal „König der Könige“ ausgeschossen. Viele Ex-Majestäten hatten sich dazu in der Schießhalle eingefunden.
Sieger wurden:
Altkönige: Wilhelm Wippermann
Königinnen: Erna Stevener
Jungkönige: Heinrich Aßling.
Im Jahre 1982 wurde auch die Vogelstange vom Hof Steinkamp Varl 3 zum Festplatz an der Schießhalle verlegt. Ein neuer Masten wurde aufgestellt und gleichzeitig der Kugelfang für 2 Adler vergrößert. Somit schossen ab diesem Jahr auch die Jungschützen mit einem Kleinkalibergewehr auf den Adler.
Die Kosten für den Neubau wurden durch eine freiwillige Umlage von 20,- DM je Mitglied gedeckt.
Auf der Generalversammlung am 8.12.1984, trat der Vorsitzende Erwin Pahl aus gesundheitlichen Gründen von seinem Posten zurück. Er wurde in Anerkennung seiner Verdienste zum Ehrenoberst ernannt.
Zum neuen ersten Vorsitzenden wurde Reinhard Stevener, Varl 182, gewählt. Er legte somit den Posten als Leiter und Tambourmajor des Spielmannszuges nieder.
Mit der Wahl von Reinhard Stevener zum 1. Vorsitzenden war auch eine Aufwertung der Funktion des Bataillonsadjutanten verbunden. Gerd Lange, der diesen Posten bekleidete, wurde zugleich auch stellvertretender Vorsitzender.
Mit einer starken Abordnung besuchte der Hollweder Schützenverein das Varler Winterfest. Grund war der Wechsel des Vorsitzenden der Varler Schützengilde.
Wilhelm Stegemöller, Vorsitzender des Hollweder Schützenvereins, bedankte für die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit bei Erwin Pahl und überreichte einen Zinnteller mit Widmung.
Auf dem Schützenfest 1985 traten Erhard Molkenbur und Karl-Heinz Eikenhorst aus Freude über den neuen Schützenkönig Helmut Kokemoor mit abgeschnittenen Hosen auf. Aufgrund einer zuvor abgeschlossenen Wette mussten sie so gekleidet auf dem Schützenthron antreten. Helmut I. verlieh den beiden daraufhin den spontan von ihm und seiner Frau Gisela kreirten „Varler Strumpfbandorden“.
Beim Dorffest in Varl am 25. August 1985 erreichte die Mannschaft der Schützengilde den ersten Platz beim „Spiel ohne Grenzen“ mit 59 von 60 möglichen Punkten und besiegte damit die bis dahin als unschlagbar geltenden „Alten Hasen“.
Durch die Jahreshauptversammlung am 14.12.1985 wurde mit Genehmigung einer neuen Vereinssatzung die Eintragung der Schützengilde in das Vereinsregister beschlossen.
Der Ausmarsch 1987 führte zu Heinrich Steinkamp, Varl 46. Er war Gründungsmitglied der Schützengilde Varl, und mit 99 Jahren der letzte noch lebende Vereinsgründer.
Auf dem Schützenfest am 31. Mai 1987 wurde mit Henry Kersten aus Düsseldorf erstmals ein Träger des Bundesverdienstkreuzes Schützenkönig. Ferner handelte es sich bereits um den zweiten Varler Schützenkönig, der seinen Wohnsitz in der Landeshauptstadt Düsseldorf hatte. 1982 hatte Herbert Bendisch die Königswürde errungen.
Im gleichen Jahr gelang es erstmals einem Varler Schützenkönig, Sieger beim Kreiskönigsschießen zu werden. Heinfried Hodde errang mit 30 von 30 möglichen Ringen im Schießen, sowie 20 von 20 in der Probe, die Kreisjungschützenkönigswürde.
Aufgrund einer Satzungsänderung auf der Jahreshauptversammlung am 12.12.1987 erfolgte im Jahr 1988 die Anerkennung der Gemeinnützigkeit.
Dem 60-jährigen Bestehen der Schützengilde wurde im Jahre 1989 mit der Herausgabe einer Festschrift und einem Spielmannszugtreffen während des Schützenfestes gedacht. An diesem Treffen nahmen insgesamt 17 Spielmannszüge aus dem Kreis Minden-Lübbecke teil.
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Am Sonntag wurde zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte, der Major König der Varler Schützengilde. Reinhard Stevener holte mit dem 245. Schuss den Adler von der Stange.
Seit dem Jahr 1990 besucht der Schützenverein Sielhorst alljährlich als 3. Gastverein das Sommerfest in Varl.
In den Jahren 1990 und 1991 wurde mit einem Kostenaufwand von ca. 32.000,- DM die Schießhalle renoviert. Ein Großteil der Arbeiten wurde durch freiwillige Arbeitseinsätze, hier sei auch die Alte Garde zu nennen, geleistet. Die Stadt Rahden gewährte einen Zuschuss von 20.000,- DM.
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Diese Auszeichnung wird nur an Schützen verliehen, die 30 Jahre aktiv im Verein tätig waren und das 60. Lebensjahr vollendet haben.
Auf der Generalversammlung am 13.12.96 trat Reinhard Stevener vom Posten des 1. Vorsitzenden zurück. Als sein Nachfolger wurde Gerd Lange gewählt. Er setzte hiermit eine Familientradition fort: Sein Vater war lange Jahre Vorsitzender des Schützenvereins Varlheide.
Erstmals war Wiehe’s Planwagen Festwirt auf dem Varler Schützenfest.
Im Jahre 1999 errang mit Gerd Lange zum dritten mal ein Vorsitzender der Schützengilde die Königswürde. Ein weiteres Novum: Im Oktober des gleichen Jahres wurde er auf dem Jahresfest des Schützenkreises Lübbecke unter dem Jubel der Varler Schützen zum Kreisschützenkönig proklamiert.
Seit diesem Jahr ist der Verein auch im Internet präsent. Federführend sind hier zu nennen: Thorben Stevener für die Gestaltung der Seiten und die Texte von Schießgruppe und Jungschützen, sowie Karl-Heinz Döpke für die Inhalte von Schützengilde und Spielmannszug.
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Im Jahr 2000 konnte nach weniger als 6 Monaten Bauzeit und ca. 1.500 unentgeltlichen Arbeitsstunden die neue Toilettenanlage in der Schießhalle eingeweiht werden. Finanziert wurde sie durch eine Umlage von 10,- DM je Mitglied sowie einen Zuschuss der Stadt Rahden in Höhe von 15.000,- DM.
Auf dem Schützenfest wurde Uwe Sander 30 Jahre nach dem Erringen der Kinderkönigswürde Altschützenkönig. In diesem Jahr konnte die Varler Jungkönigin Daniela Weber beim Schießen in Offelten Kreisjungschützenkönigin werden.
Im Herbst des Jahres 2002 wird ein „Kopfgeld-Programm“ gestartet: Jedes Mitglied, das zwei neue Mitglieder wirbt, bekommt als Belohnung eine Armbanduhr, dessen Zifferblatt mit dem Wappen der Schützengilde bedruckt ist.
Die Jungschützen beschließen in diesem Jahr, den Informationsfluss innerhalb der Kompanie zu verbessern. Hierzu wird ein SMS-Verteiler eingerichtet.
Im Frühjahr 2003 wählt die Traditionsversammlung des Schützenkreises Lübbecke Varl zum Ausrichter des Kreiskönigschießens in 2004.
Kandy May erringt auf dem Kreiskönigschießen im Jahr 2003 ein Ergebnis von 30 Ring und verfehlt damit nur knapp das Ziel, Kreisjungschützenkönig zu werden.
Das Jahr 2004 stand ganz im Zeichen des 75-jährigen Jubiläums der Schützengilde. Auch der Spielmannszug und die Alte Garde wurden im Jahr 1929 gegründet. Dies ist ein Novum auf Stadtebene.
Bereits 4 Wochen vor dem Schützenfest wurden zwei Strohpuppen in der Nähe des Schützenplatzes zur Werbung aufgestellt.
Das Jubiläumsschießen des Schießclubs Varl gewannen die Schützen aus Oppenwehe. Am Freitag, den 21. Mai, begann das Jubiläumsschützenfest mit einer Kranzniederlegung am Ehrenmal. Mit insgesamt 16 geladenen Schützenvereinen, verteilt über die 3 Festtage, wurde das Jubiläum gebührend gefeiert.
Am Samstag hatte der Spielmannszug das Kreisspielmannszugtreffen mit 11 teilnehmenden Musikzügen organisiert. Für alle Besucher war dies ein imposanter Augen- und Ohrenschmaus. Jubiläums-Schützenkönig wurde mit dem 356. Schuss Volker Rehling. Mit auf den Thron nahm er seine Ehefrau Ulrike. Schon mit dem 205. Schuss konnte Mario Kassen Jungkönig werden. Ihm zur Seite stand Janine Kanies.
Am Sonntagabend wurde mit einem Festakt im Zelt und vielen Festreden der offizielle Teil des Schützenfestes beendet.
Am Vorabend des Kreiskönigsschießens fand mit 700 Gästen im Zelt bei Wiehe’s Planwagen ein Bayrischer Abend mit den Birkländer Musikanten aus Oberbayern statt. Die Birkländer boten ein hervorragendes Konzert. Ergänzt wurde die Veranstaltung durch Tanzdarbietungen der eigens für den Abend angereisten Landjugend aus Birkland.
Am Sonntag den 5. September begann um 14 Uhr bei herrlichem Spätsommerwetter das Kreiskönigsschießen. Ca. 1000 Schützen hatten sich in Varl eingefunden. Mario Kassen konnte den Heimvorteil nutzen, und errang den 3. Platz bei den Jungschützen des Schützenkreises.
Zwischen all den Veranstaltungen verstarb am 9. Juni des Jahres der Ehrenvorsitzende Erwin Pahl im Alter von 77 Jahren.
Das Jahr 2005 stand im Zeichen der Erneuerung des Adlerstandes:
Ende 2004 brach am alten Stand der Antrieb der Seilwinde. Mit dem Neubau eines Adlerstandes wurde Lothar Lange beauftragt. Nach einer Planungs-, Konstruktions- und Bauzeit von nur 6 Monaten wurde der neue Adlerstand am 1. Mai mit dem Tageskönigsschießen beim Ausmarsch eingeweiht.
An diesem Tag wurde der Stand auf den Namen „Der Lange Lothar“ getauft.
Daten des Adlerstandes:
Betonsockel: 2,80m x 2,80m Grundfläche, Tiefe 1,30m
Mast: Vierkantrohr 300mm x 300mm; Länge: 14m; Gewicht: fast 1,5t
Hubgerüst mit Kugelfang: 750kg Stahl; 400kg Holz
Kosten: über 10.000 €
Die Kinderschützenkönige wurden aufgrund strengerer Vorschriften erstmals mit dem Lasergewehr ermittelt. Erstes Königspaar wurden Max Vahrenkamp und Carolin Griepenstroh.
Für den Höhepunkt des Jahres 2006 sorgte Thorben Stevener: Der neue amtierende Jungschützenkönig, mit seiner Königin Anja Kalkhake, errang mit 30 Ring beim Kreiskönigsschießen das beste Ergebnis. Am 14. Oktober wurde Thorben auf dem Kreisjungschützenfest zum Kreisjungschützenkönig proklamiert.
Das Schützenfest 2007 verzeichnete wieder einen großen Besucherandrang, hatte doch der amtierende Kreisjungschützenkönig Thorben Stevener die Jungschützen aller benachbarten und befreundeten Vereine eingeladen.
Beim Abholen der Majestäten aus der Resident Aßling in Kleinendorf, hatte der Schützenverein Kleindorf am Samstagnachmittag die Varler Straße mit einem Schlagbaum komplett gesperrt. Nach langen, zähen Verhandlung zwischen den Vorständen und dem Einsatz der Varler Kanone wurde der Weg nach über 20 Minuten wieder frei gegeben.
Beim Kreiskönigsschießen errang Heinfried Rüter den 2. Platz
Die alten Scheibenautomaten auf dem KK-Stand waren schon lange in die Jahre gekommen und funktionierten seit geraumer Zeit nur noch unzuverlässig.
Unter der Leitung von Ludwig Aßling wurde eine hochmoderne elektronische Schießanlage installiert. Für jede der 4 Schießbahnen wurden Lasermesssonden und ein Monitor angeschafft, sowie ein zentraler PC: Die an der Zielscheibe auftreffenden Geschossen werden durch einen Ring von Lasersonden vermessen und als Treffer auf einer Zielscheibe am Monitor angezeigt.
Die Gesamtkosten beliefen sich auf ca. 15.000 € und wurden anteilig von den Schießclubs aus Varl und Varlheide übernommen.
Das Jahr 2009 war das 80. Jahr der Schützengilde.
Der Kanonenzug feierte in diesem Jahr sein 50jähriges Bestehen. Dazu war 12 befreundete Kanonenzüge zum gemeinsamen Böllern und anschließenden Feiern eingeladen.
Unter der Leitung von Dieter Wippermann wurden große Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Und so konnte am Samstag ab 16 Uhr auf der Wiese in der der Nähe der Steinkämper Mühle abwechselnd geböllerte werden. Nach ca. einer halben Stunde endete die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Schuss.
Leider wurde der Schluss der Veranstaltung von einem Unfall überschattet, bei dem ein Kanonier verletzt wurde.
Der Spielmannszug feierte die 80 Jahre mit einem Oktoberfest bei Wiehe’s Planwagen, zum dem alle befreundeten Spielmannszüge und Schützenvereine eingeladen waren. Auch der Spielmannszug aus Assel war zu Gast an diesem Abend – 25 Jahre freundschaftliche Beziehungen mit dem Spielmannszug aus dem Kehdinger Land bei Stade.
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Mit dem Altkönig Volker Rehling und dem Jungkönig Mario Kassen
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Mit dem Kreisjungkönig Thorben Stevener
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