60er und 70er

Auf der Generalversammlung am 19. Dezember 1963 wurde beschlossen, eine Jungschützenkompanie aufzustellen. Günter Beeke, Varl 270, wurde beauftragt, diesen Beschluss in die Tat umzusetzen. Weitere Ausführungen im Beitrag der Jungschützen.
Im Jahre 1964 wurde der Schießstand beim Vereinswirt renoviert. Das Material stellte der Wirt F. A. Wagenfeld, die Ausführung der Arbeiten oblag dem Verein.
Ab 1965 wurde das Schützenfest erstmals durch Wilhelm Schwettmann und Alfred Opitz in einer Gemeinschaftsproduktion verfilmt. Für den besten Schützen des Bedingungsschießens stiftete Alfred Opitz einen Wanderpokal.
Auf der Generalversammlung 1967 wurde die Drittelwahl des Vorstandes eingeführt. Dem Vorstand gehörten mittlerweile 32 Mitglieder an. Erstmals trat die Kapelle „Ziegenhagen“ (Vorläufer der heutigen Heimatkapelle Rahden) auf dem Varler Schützenfest beim Zapfenstreich auf. Bei den Märschen der Schützengilde hatte sie bereits schon seit Jahren mitgewirkt.
Aus Anlass des 40-jährigen Bestehens von Schützengilde und Spielmannszug wurde am Sonntag, dem 04. Mai 1969 bei Hanau ein Spielmannszugtreffen veranstaltet, zu dem alle Spielmannszüge des Amtes Rahden sowie die Musikzüge aus Espelkamp eingeladen worden waren.
1970 wurde erstmals ein Kinder-Schützenfest mit Wettbewerben, Belustigungen usw. durchgeführt. Hauptorganisator war Georg Ziegenhagen, der dieses Amt auch lange Jahre danach mit weiteren Helfern ausübte. Uwe Sander und Gabriele Kellenberg erhielten als erstes Paar die Königswürde bei den Kindern.
Anfang der 70er Jahre wurden wichtige und zukunftsweisende Fixpunkte für die weitere Entwicklung des Varler Schützenwesens gesetzt.
Die Schießgruppe unter der Leitung von Erwin Pahl suchte schon seit längerem nach einer räumlichen Verbesserung der Übungs- und Wettkampfmöglichkeiten und schlug vor, auf dem Gelände der Varler Grundschule eine neue Schießhalle zu bauen. Rechtzeitig vor der Durchführung der Kommunalen Neugliederung wurde diese Chance genutzt und in Abstimmung mit den weiteren Trägern dieses Bauvorhabens, dem Schützenverein Varlheide und der Kameradschaft ehemaliger Soldaten Varl, sowie der Unterstützung des örtlichen Gemeinderates unter dem Vorsitz von Bürgermeister Rüter ein entsprechender Antrag eingebracht. Nach Vorlage der Genehmigung konnte dann mit großem, ehrenamtlichen Engagement und ungezählten freiwilligen Arbeitseinsätzen vieler Schützenbrüder im Jahre 1972 die neue Varler Schießhalle mit 4 KK-Schießbahnen und einem Schießautomaten eingeweiht werden.
Nachdem die Stadt Rahden auf die Fahrzeug- und Maschinenhalle des Bauhofes (ehem. Teil der Schießhalle) verzichtet hatte, wurden in den folgenden Jahren noch weitere acht Luftgewehrstände eingerichtet. Da auch der Spielmannszug seine Übungsabende in die Schießhalle verlegte und im Laufe der Jahre auch diverse andere Veranstaltungen hier durchgeführt wurden, bekam dieses Gebäude schon eine zentrale Bedeutung für die unterschiedlichen Aktivitäten der Schützengilde. Besonders für die Aktivgruppen mit ihrer unabdingbaren Jugendförderung war der Bau der Varler Schießhalle von unabschätzbaren Wert!
Die Generalversammlung am 09.12.1972 brachte wichtige Personalveränderungen im Vorstand und Sachentscheidungen bezüglich der Vergabemodalitäten der Schützenfeste an die auszurichtenden Festwirte.
Der bisherige Vorsitzende und Major der Schützengilde, Willi Wehebrink, Varl 94, hatte sein Amt zur Verfügung gestellt. Zu seinem Nachfolger wurde Erwin Pahl, Varl 321, gewählt. Daneben wurden mehrere bedeutende Vorstandsposten neu besetzt.
Breiten Raum nahm die Diskussion über die Durchführung und Organisation der künftigen Schützenfeste ein. Die finanzielle Situation hatte sich in den vergangenen Jahren drastisch verschlechtert. In diesem Zusammenhang wurden vor allem die Organisation der Schützenfeste und die hiermit verbundenen Vergaberegelungen mit den entsprechenden Festwirten geändert. Man beschloss, ab 1973 die Schützenfeste jährlich auszuschreiben. Desweiteren sprach man sich dafür aus, nach dem Schützenfest eine Halbjahresversammlung durchzuführen, auf der insbesondere eine konstruktive „Manöverkritik“ des vergangenen Schützenfestes durchgeführt und die Modalitäten der Ausschreibung für das nächste Fest beschlossen werden sollten. Den Zuschlag für das erste ausgeschriebene Schützenfest im Jahre 1973 erhielt dann die Gaststätte „Goldener Hecht“.
Auf dem Hollweder Schützenfest Anfang Juli 1973 regierte Ewald Stevener aus Twiehausen als Schützenkönig. Diese Tatsache war auch für die Varler von besonderer Bedeutung, fungierte doch Ewald Stevener schon seit langem als Flötist im Varler Spielmannszug. Aufgrund dieser guten Beziehungen wurde die gesamte Schützengilde zum Hollweder Sommerfest eingeladen, was sich dann später zu einem regelmäßigen gegenseitigen Freundschaftsbesuch auf den jeweiligen Schützenfesten ausweitete. Eine Duplizität dieses Ereignisses: Genau zwanzig Jahre zuvor war der Vater von Ewald Stevener Hollweder Schützenkönig, was zum Anlass der bis heute 50-jährigen Partnerschaft des Varler Spielmannszuges mit dem Hollweder Schützenverein genommen worden war.
Ab 1974 wurde der Winterball mit dem Kaffeetrinken der „Alten Garde“ eingeleitet und vom Spielmannszug Varl und später auch Sielhorst musikalisch umrahmt.
Auf der Generalversammlung 1977 wurde der künftige feste Termin für das jährlich stattfindende Schützenfest in Varl auf den Sonntag vor Pfingsten festgelegt.
Die Kinderkönige wurden 1978 erstmals in einem Luftgewehr-Wettkampf ermittelt. Die Zuganlage für dieses Schießen wurde im alten Fahrradstand der Varler Grundschule aufgebaut.
Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens wurde 1979 an 4 Tagen Schützenfest gefeiert. Am Himmelfahrtstag spielten 17 Spielmanns- und Musikzüge, unter ihnen die „Birkländer Musikanten“ aus Oberbayern, im Festzelt auf. Die Birkländer Musikanten umrahmten auch die übrigen Schützenfesttage musikalisch.
Am Sonntag fand auf dem Sportplatz die Weihe der neuen Vereinsfahne statt. Etwa 700 Schützen (14 Vereine aus dem Stadtgebiet sowie den angrenzenden Nachbargemeinden Espelkamp-Alt, Oppenwehe, Oppendorf und Hollwede) waren mit Spielmannszügen und Majestäten zu dieser Veranstaltung auf dem Varler Sportplatz angetreten. Anschließend marschierten alle Bataillone zum Festplatz.

Bau der Schießhalle 1972

Jubiläumsschützenkönige wurden Udo und Margret Pahl aus Pr. Ströhen bei den Altschützen, Raimund Rüter und Inge Rosenbohm bei den Jungschützen und Uwe Schomäker und Ulrike Meier bei den Kindern. Ein Novum in der Vereinsgeschichte: Der Jungschützenkönig war der ältere der beiden Könige